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Dickert & Jellenko
 

24.01.2014 ǀ Allgemein

Ein totes Pferd reiten.

Wenn Du entdeckst, dass Du ein „totes Pferd reitest“, dann steig ab!” So lautet eine Weisheit der Dakota-Indianer.  Stelle Deine Bemühungen ein, wenn erkennbar ist, dass sie nicht mehr fruchten -  in vielen Unternehmen aber, ist folgende Strategie beliebt:

 

Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.

Wir besuchen Fortbildungen, um zu lernen, wie man woanders tote Pferde reitet.

Wir kaufen externe Experten ein, die angeblich tote Pferde reiten können.

Wir trainieren hart, um besser tote Pferde reiten zu können.

Wir sagen: „So haben wir das Pferd aber schon immer geritten”.

Wir stellen Qualitätsvergleiche verschiedener toter Pferde an.

Wir ändern die Kriterien, die festlegen, ob ein Pferd tot ist.

Wir schirren mehrere tote Pferde gemeinsam an, damit wir schneller werden.

Wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, als dass wir es nicht mehr reiten können.”

Wir veranlassen einen Marktvergleich, um zu sehen, ob es bessere tote Pferde gibt.

Wir erklären, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist als andere tote Pferde.

Wir entwickeln neue Qualitätsstandards für das Reiten toter Pferde.

Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.

Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung von toten Pferden zu finden.

Wir vergrößern den Verantwortungsbereich für tote Pferde.

Wir beantragen neue Mittel, um die Leistung des toten Pferdes zu erhöhen.

Wir entwickeln ein Motivationsprogramm für das Reiten toter Pferde.

Wir erklären, dass unser totes Pferd besser und schneller als andere tote Pferde ist.

Wir bilden eine Meditationsgruppe und visualisieren, dass das tote Pferd reiten kann.

Wir lassen das tote Pferd zertifizieren.

Wir erstellen eine Präsentation in der wir aufzeigen, was das tote Pferd könnte, wenn es noch leben würde.

Wir beauftragen eine Entwicklungsgruppe, das Reiten von toten Pferden neu zu definieren.

Wir entwickeln andere Aufgaben für neue Pferde, z.B. Pflügen oder Kutsche ziehen.

Wir bilden neue Reiter für tote Pferde aus.

Wir sorgen dafür, dass eine andere Abteilung die Verantwortung für das tote Pferd bekommt….

Na? Kommt Ihnen die eine oder andere Strategie als Versuch einer Problemlösung bekannt vor? Hat sie funktioniert? Wenn nicht, gibt es noch eine ganz andere Möglichkeit!

 

Dieser Artikel wird mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift „Naturarzt“ www.naturarzt-access.de abgedruckt.

 

 Wenn wir auf das falsche Pferd gesetzt haben, ist Aussteigen besser als Weitermachen

 

Klingt logisch und ist eigentlich ganz einfach. Doch leider steigen Politiker, Wissenschaftler, Manager, Hausfrauen und Unternehmer eben nicht vom toten Pferd ab, sondern versuchen oft, mit viel Energieaufwand aus dem toten Pferd noch etwas zu machen. Wie viel Zeit, Geld und Energie wurde in angeblich zukunftsweisende Technologien gesteckt, die man dann später klammheimlich begrub? Wer redet heute noch von den Milliarden, die die toten Pferde „schneller Brüter“ oder „Transrapid“ verschlangen? Wie lange bauen Wissenschaftler ihre Holzwege aus, bis ein „Paradigmenwechsel“ alte Theorien über den Haufen wirft? Wie oft setzen hoch dekorierte und von Bonuszahlungen verwöhnte Wirtschaftsfachleute auf Blasen, bis diese dann mit Getöse platzen – zuletzt die New-Economy- und die Immobilienblase?

 

Aber auch wir anderen reiten tote Pferde oft viel zu lang und wollen nicht einsehen, dass wir auf das falsche Pferd gesetzt haben. Das kann ein ganz kleines Vorhaben im Beruf oder auch zu Hause sein. Wir haben schon so viel Zeit, Energie und manchmal auch viel Geld investiert – da dürfen wir doch nicht aufgeben, sondern müssen es um jeden Preis zum Erfolg bringen. Manchmal ist das richtig.  

 

Totes Pferd reiten – nicht zu früh aufgeben, aber rechtzeitig neue Wege finden

 

Manchmal ist es aber besser, vom toten Pferd abzusteigen und sich nach einem neuen erfolgversprechenden Weg umzusehen. Das kann im Extremfall sogar die Beendigung einer quälenden Partnerschaft sein, die keine Zukunft mehr hat, oder der Entschluss, seine Arbeitsstelle, an der man sich seit langem nicht mehr wohl fühlt, zu wechseln. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Zu rasch die Pferde wechseln, ist auch nicht gut. Wenn noch Hoffnung besteht, dann sollten Sie um Ihr Projekt, um Ihre Beziehung oder Ihren Job kämpfen. Aber wenn das Pferd wirklich tot ist, dann hilft eben nur das Absteigen. Das schützt Sie vor Magengeschwüren, Herzinfarkten und vor allem vor drohendem BurnOut(chronische Erschöpfung).

 

Frau Maria Schneider (Name geändert) ist eine fürsorgliche Mutter und perfekte Hausfrau. Als ihre 10-jährige Tochter Sarah plötzlich über Kopfschmerzen klagt, setzt sie alle Hebel in Bewegung, um eine mögliche Ursache herauszufinden: Der Zahnarzt findet keine Ursache für die Kopfschmerzen. Der HNO-Arzt kann eine Sinusitis oder andere Ursachen aus seinem Fachgebiet ausschließen. Der Kinderarzt weiß auch nicht weiter. Eine neurologische Untersuchung erbringt keinen Hinweis auf eine mögliche organische Ursache. Da es ja schließlich eine Ursache geben muss, wird das Kind „in die Röhre“ gesteckt (Computertomographie mit entsprechender Strahlenbelastung) – es könnte ja ein Tumor sein. Wochenlang dreht sich alles nur noch um die Kopfschmerzen und die immer intensiver betriebene Ursachensuche.

 

Totes Pferd reiten – das Offensichtliche will man oft nicht sehen

 

Schließlich wird als allerletzter Ausweg noch die Psychologin einer kirchlichen Einrichtung eingeschaltet. Nach einer Stunde Spieltherapie erkennt sie, dass es in der Beziehung der Eltern von Sarah eine schwere Krise gibt und die Tochter als „Blitzableiter“ den ungeheuren Druck der angespannten Atmosphäre in Form von Kopfschmerzen widerspiegelt. Die Psychologin kann die Eltern von einer Paartherapie überzeugen. Von Stund an sind die Kopfschmerzen der kleinen Sarah verschwunden. Hier wurde lange das tote Pferd „Suche nach einer organischen Ursache“ geritten. Hätte man rechtzeitig auf das Pferd einer psychosomatischen Mitbeteiligung umgesattelt, wären alle rascher ans Ziel gelangt.

 

P.S.: Und für Unverbesserliche noch eine weit verbreitete Handlungsmaxime als Alternative:
“Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, sorge für einen bequemen Sattel – es könnte ein langer Ritt werden!”  (Frank Menzel 2008)

 
 
 
 
 

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